Nach zwei Wochen Schweden, einem wunderbaren Dockville Festival zusammen mit Alice und Monty, viel Schlamm und viel guter Musik, ist mal wieder Rostock angesagt. Mit im Gepäck: Tini. Nach einer holperigen Herfahrt mit Bahnverpassen vom Feinsten wie im Film, sind wir dann tatsächlich am Mittwoch nach einer sehr gut bestandenen Prüfung der Tini nach Rostock gefahren. Am gleichen Abend ging's dann noch mit dem Auto nach Warnemünde an den Strand. Auch wenn die Sonne nicht wirklich schien und sich stattdessen vielmehr hinter den Wolken versteckte, haben wir uns doch ins Wasser getraut. Unglaublich schön.
Schön schön. Und doch, stinkt Tini ab und zu. Na ein Glück, ist sie gerade duschen :D
katinkaa - 19. August, 22:44
Underbara Stockholm! Hach, ich liebe diese Stadt jetzt schon. Das nach nur vier Tagen. Es gibt so viel zu sehen. Aber das allein würde nicht ausreichen. Nein, diese Stadt, hat etwas ganz Besonderes. Charakter. Sie ist unglaublich schön und egal wo man entlangfährt oder schlendert, ich habe das Gefühl jeden Moment aufnehmen zu wollen, einziehen zu wollen, niemals zu vergessen. Ob es der Weg entlang am Hafen, durch die Altstadt, über den Sergels Torg, durch den Djurparken. Und dann immer wieder die einzigartig schönen Häuser im Hintergrund, so weit das Auge reicht...
Gestern strahlte die Sonne nur so, sodass wir uns für eine zweistündige Bootstour mit dem Namen „Under Stockholms Broar“ entschieden. So führte uns das Boot von Brücke zu Brücke, über die Ostsee bis zum Mälaren, Schwedens viertgrößten See. Herrlich schön war das. Vom Wasser aus sollte man Stockholm definitiv nicht missen. Eine Stadt auf 14 Inseln. Das hat nun nicht wirklich jede Stadt zu bieten und macht Stockholm zu dem was es ist.
Nach einem leckeren Mittag in der Stockholmer Innenstadt auf der Drottninggata haben wir uns gestärkt mit den Fahrrädern Richtung Insel Djurparken gemacht. Dort gibt es nicht nur den Erlebnispark, sondern auch das überall in Schweden bekannte „Skansen“. Ein Freilichtmuseum der Superlative. Mit Häusern aus allen Regionen Schwedens, Schwedens Flora und Fauna und natürlich der „Allsång“-Bühne. Allsång – übersetzt: Lied für alle. Ein Phänomenen für sich. Wie für Deutsche der Tatort. Im Sommer findet, ich glaube vier Mal, jeden Dienstag Allsång statt. Liveübertragung einer Musikshow für jung und alt. Mit hauptsächlich schwedischen Künstlern. Im Programmheft findet man den Text und alle singen mit. Auch zuhause vor dem Fernseher – Leena und Nisse zumindest. Klingt komisch, ist aber irgendwie komisch und halt typisch Schwedisch.
Jedoch waren wir Montag dort und nicht Dienstag, sodass wir dieses Spektakel nicht miterlebt haben. Fernseher reichte uns dann doch ;)
Nachdem wir nun etliche Häuser, Elche, Wölfe, Bären und kleine Luxe gesehen haben, schwangen wir uns noch für eine Fahrradtour querbeet über die Insel auf’s Fahrrad und genossen ein wenig den abendlichen Blick auf Stockholm.
Fix und fertig im Hostel angekommen, entschieden wir uns für einen Film. Stieg Larssons „Verblendung“. Einer der bekanntesten und beliebtesten schwedischen Autoren, dessen Triologie verfilmt wurde und auch bei uns in den Kinos lief. Zurecht. Krasser Film und wirklich gute Story. Ein hochklassiger Thriller, den man gesehen haben muss.Hab mich fast schon ein wenig geärgert, dass Buch nicht gleich auf Schwedisch gelesen zu haben. Aber es gibt ja noch zwei weitere Teile...
Am nächsten Tag musste es ja nun endlich geschehen. Stockholm ist für Skandinavien sowas wie eine Modemetropole. Also, früh aus dem Bett um dann die Innenstadt unsicher zu machen. Nach einer Verschnaufpause sind wir dann nochmal nach Södermalm gefahren, und so bin ich mit Mutti noch einmal den Monteliusväg entlang gelaufen. Bei Tag verliert er viel von seinem irgendwie magischen Charakter. Lag vielleicht auch am kleinen Regenschauer. Die Sonne kann ja nicht nur scheinen...
Auf dem Rückweg saßen wir noch ne ganze Weile am Kai und haben den Wellen der Ostsee zugeschaut und unseren Shopping-lahmen Füßen eine Auszeit gegönnt. Bei diesem Ausblick, nicht nur schön für die Füße.
Morgen früh geht’s schon wieder nach hause. Eins ist gewiss, dieser Besuch war nicht der letzte. Diese Stadt hat mich in ihren Bann gezogen.
katinkaa - 9. August, 23:10
Seit anderthalb Tagen bin ich also nun im Venedig des Nordens. Es hat sich bestätigt. Stockholm ist unglaublich. Bedenkt man allein, dass es auf, ich glaube, 14 Inseln verteilt liegt, getrennt durch die Ausflüsse der Ostsee, jedoch alle dicht beieinander. Als ich gestern ankam habe ich mich nach kurzem Durchschnaufen im Hostel auf den Weg gemacht. Mit einer Karte in der Hand, einem Bahnticket und drei Wörtern: Gamla Stan und Monteliusvägen. Gamla Stan ist die Altstadt Stockholms und eins der ersten Ziele, wenn man Stockholm besucht. Eine Insel, auf der man sich ein paar Jahrhunderte zurück versetzt fühlt, umgegeben von alten hanseatischen Häusern und natürlich dem königlichen Schloss. Nachdem ich die Kopfsteinpflasterstraßen beleuchtet durch die Abendsonne entlangschlenderte, so ganz allein, mit Yann Tiersen im Ohr, war das schon irgendwie schön. Man ist wie ein stiller Beobachter, fühlt sich unendlich frei und teilweise glückselig. Danach bin ich zwei Stationen weitergefahren in das „hippe“ Södermalm, das ehemalige Arbeiterviertel, dass sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat und vor allem durch jugendlichen Einfluss bestimmt ist.
Als nächstes hatte ich den Monteliusvägen im Kopf. Ein Geheimtipp von Hans, bestätigt von den anderen, die ich nach Stockholms schönsten Plätzen gefragt hatte. Ich hatte noch in Erinnerung, dass dieser einen einzigartig schönen Blick über Stockholm gewähren sollte. Gespannt war ich. Eingezeichnet ist dieser auf keiner Karte. Er ist halt ein Weg, keine Straße. Irgendwie geheimnisvoll, romantisch. Immer der Nase lang, habe ich ihn relativ schnell gefunden und mir wurde nicht zu wenig versprochen. Es dämmerte bereits als ich in den Weg einbog und nach ein paar Metern wusste ich weshalb man diesen Weg in Stockholm gegangen sein musste. Überwältigend schön. Man möchte sofort verharren und sich wegträumen. So saß ich da, genoss den Blick und hörte Amélie’s Musik. Vollkommen glücklich und zufrieden bin ich ihn bis zum Ende gelaufen. Obwohl gestern auf den großen Straßen überall Menschen unterwegs waren, lief mir kaum eine Menschenseele in den Seitenstraßen über den Weg, was irgendwie seinen Reiz hat.
Noch gut zwei Stunden hatte ich Zeit mir die Zeit zu vertreiben, um meine Mutti von der Centralstation abzuholen. So bin ich noch ein bisschen durch das Viertel Södermalm gelaufen, habe das ein oder andere freundliche Gesicht gesehen und bin dann mit matten Füßen, und sehr glücklich, ins Bett gefallen.
Heute war nichts von den abendlichen Sonnenstrahlen des Monteliusvägen zu sehen. Stattdessen nieselte es fast den ganzen Tag bzw. schüttete es aus Eimern. Dem Wetter trotzend, haben Mutti und ich uns dann aber doch entschieden, für die nächsten drei Tage ein Fahrrad auszuleihen, was sich dann doch sehr bewährt hat, da man so viel von Stockholms schönen Hasselbach-ähnlichen Straßen sieht.
Ich merke, wie mir immer wieder die Augen zufallen und belasse es mit einem lieben nächtlichen Gruuuß.
katinkaa - 7. August, 23:43
Auch heute sitze ich wieder in meinem Bett, es ist kurz vor zwölf. Mein letzter Abend bei Leena und Nisse. Schön war’s. Sehr schön. Schweden – die Wälder, die Seen, die Flüsse, die Sonne, die Wärme, die überwältigende Schönheit der Natur, aber vor allem, die Ruhe und Gelassenheit, die man hier an den Tag legt, werde ich sicher vermissen.
Morgen Mittag geht’s nach Stockholm. Darauf freue ich mich riesig. Ich war erst einmal dort und die Stadt wird sicher nicht umsonst „Nordens Venedig“ genannt. Ich bin gespannt.
Gestern waren wir Pfifferlinge sammeln und haben dann fast den ganzen Tag entspannt. Mit dem Sommerfänger bin ich auch fertig. Kein Wunder bei der kaum auszuhaltenden Spannung. ;)
Am Nachmittag habe ich mich mit einer Freundin getroffen. Nach drei Jahren hat man sich doch Einiges zu erzählen. Vor allem, wenn man ganz entspannt am See liegt, wo keine Menschenseele ist. Das Wasser war keineswegs kalt. Abends wurde gegrillt – Elch ;)
Nach einer kleinen Partie Kubb mit den Nachbarn, lagen wir drei im Bett und haben uns Geschichten vorgelesen. Die zwei sind wirklich Familie für mich.
Heute waren wir zum großen Essen bei Freunden eingeladen. Hach, „det gamla gänget“ – die alte Gang sozusagen. So ist das mit Pensionären. Man trifft sich, erzählt alte und neue Geschichten und nebenbei wird herrlich gegessen. Und jedes Mal fühle ich mich unglaublich wohl mit den „alten“ Herrschaften. Oftmals viel interessanter als Menschen in unserem Alter. Vor allem, eins, weise.
So, damit ich morgen nicht verschlafe, wenn ich meine Mutti von der Zentralstation in Stockholm gegen halb eins abhole, muss ich noch ein paar Stunden Schlaf bekommen.
katinkaa - 5. August, 23:17
Wie ich ja gestern schon schrieb, galt es heute Morgen früh aufzustehen. So haben wir drei ganz zerknittert nach einem kleinen Frühstück auf den Weg an den See gemacht. Lange hielt die Müdigkeit nicht an. Dafür wurden alle Sinne viel zu sehr von der Umgebung beansprucht. Du kannst dir kaum vorstellen, wie überwältigend und einfach nur beeindruckend Schweden im Morgengrauen ist. Die Sonne ließ das Wasser glitzern, das Boot glitt sacht durch das Schilf, begleitet von dem Eintauchen der Ruder und sonst nichts. Stille. Ruhe. Ab und zu ein Vogel am Himmel. Unberührte Natur pur.
Über Nacht hatten sich sieben Fische in dem Netz verfangen sowie ein Dutzend Krebse. Unsere Ausbeute konnte sich sehen lassen. Nachdem wir noch ein wenig auf dem See rumgerudert sind, ging es nach hause, denn der Fisch möchte ja schließlich auch verarbeitet werden so lange er noch frisch ist.
Zum Mittag gab es dann nach Leenas altem Hausrezept Fisch à la carte. ;) Ich liebe ihre Küche. Den Nachmittag habe ich so gut wie nur mit dem „Sommerfänger“ verbracht. Dieses Buch hat mich einfach gefesselt. Zur Abwechslung habe ich mir den Bauch voll mit wilden Himbeeren gefuttert und dann das Gras gemäht. Klingt jetzt vielleicht nicht so spektakulär, ist es hier aber dennoch. Denn die meisten Schweden besitzen aufgrund der Größe ihres Grundstücks keinen gewöhnlichen Rasenmäher, sondern ein Rasenmäherauto. Das ist wie Rollercosterfahren auf dem Weihnachtsmarkt. Macht richtig Spaß. Vor allem, wenn die Sonne scheint und es warm ist. Danach sind wir dann noch an den See gefahren und haben ne Runde gebadet. Schön war’s.
Auf dem Rückweg habe ich noch eine Freundin besucht und Hans, bei dem wir zum Essen eingeladen waren. Mit ihm kann ich bestens über Gott und die Welt reden.
Zum Abendbrot gab es dann die gefangenen Krebse. Ich bin vor Schweden nie in den Genuss gekommen und schätze sie nun umso mehr. Auch dachte ich immer, dass sie von Natur aus rot seien. Weit gefehlt, erst beim ins kochende Wasser werfen, werden sie rot. Da hat Arielle mir wohl ein falsches Bild von Sebastian aufgetischt...
Kennt man Henning Mankell? Er ist einer der bekanntesten schwedischen Autoren. Wenn nicht sogar der Bekannteste. Unter anderem hat er „Mittsommermord“ verfasst. Wie auch immer, gibt es zu seinen Büchern auch Verfilmungen. Und eine lief heute Abend im Fernsehen – „Die fünfte Frau“. Dummerweise keine schwedische Einspielung wir sonst, wieso auch immer, so war sie britisch und einfach nicht der wahre „Kurt Wallander“, der Kommissar der Bücher. Wer ihn nicht kennt, es wird Zeit ihn zu lesen. ;)
katinkaa - 3. August, 23:05
Wir sind gerade heim gekommen vom Netz auswerfen. Als ich hier war, gab es oft selbst gefangenen Fisch. Man mag es kaum glauben, aber geangelt haben wir nicht. Stattdessen wird einfach ein riesiges Netz ausgeworfen, meistens abends, um es dann morgens eins voller Fische vorzufinden. Einen Nachteil hat es, man muss früh aufstehen, da es sonst zu warm wird und die Fische sterben. Das heißt, morgen geht’s halb acht Richtung See. Dieser See, der Yxsjön, liegt nicht weit von hier, mitten im Wald. Man fährt direkt in den Wald und erwartet nichts außer Bäume, Büsche und ab und zu mal einen Elch. Und dann, wie verzaubert, taucht dieser See hinter den Wipfeln der Bäume auf. Unglaublich, wie schön dieser jedes Mal auf einen wirkt. Als hätte er etwas Magisches.
Gestern waren wir in Örebro. Ne gute Stunde von hier entfernt. Für Schweden, keine Entfernung. Örebro ist mit einer Einwohnerzahl von 100.000 Menschen eine der größten schwedischen Städte. Die Innenstadt ist herrlich, mit ein paar Einkaufsstraßen, einem alten Schloss und viel Grün. Erinnert fast ein wenig an Magdeburg. Nur schöner halt ;)
Für zwei Monate gibt es eine Ausstellung in der ganzen Stadt verteilt, die sich „Open Art“ nennt und über 60 Kunstwerke verschiedenster junger Künstler zeigt. Am beeindruckendesten fand ich einen riesen Hasen aus Holzplatten, der mit dem Rücken auf dem Boden lag und die Füße in die Luft streckte. Mitten in der Stadt. Schon irgendwie überwältigend.
Heute sind wir nach Nora gefahren, die nächste Stadt von hier, die einen ganz besonderen Charakter besitzt. Mitten an einem See gelegen, ist es jedes Mal ein Erlebnis diese Stadt zu besuchen. Vor allem bei 30 Grad und Sonnenschein. Dem selbstgemachten Eis, welches selbst in Stockholm bekannt ist, konnten wir uns natürlich nicht wiedersetzen. Für mich ist es jedes Mal schön wieder in dieser kleinen Stadt zu sein, da ich viele Nachmittage dort verbracht habe. Der Bibliothek stattete ich natürlich auch einen Besuch ab, man kennt sich halt. ;)
Heute Mittag waren wir zum Essen bei Nachbarn eingeladen, es gab Rentierfleisch mit Pfifferlingen. Sehr lecker. Und heute zum Abendbrot, mein Leibgericht: Spaghetti mit Elchbolognese. Klingt vielleicht komisch, ist das Normalste der Welt und vor allem, das BESTE Essen überhaupt. Solltest man mal die Möglichkeit haben, Elch zu essen, nicht zögern!
Ich liege schon im Bett und werde jetzt noch ein wenig in einem der spannendsten Bücher überhaupt lesen – „Der Sommerfänger“ von Monica Feth, der fünfte Teil. Diese Bücher liest man nicht, man verschlingt sie regelrecht.
Damit wünsche ich Gute Nacht!
katinkaa - 2. August, 22:00
Man mag es kaum glauben, so bin ich doch noch in Schweden gelandet. Nach einer Verspätung von fast sechs Stunden, saßen gegen halb neun tatsächlich alle Passagiere im Flieger und dann ging es auch recht schnell in die Lüfte. Angekommen in Schweden wurde ich sogleich von meinen geliebten Gasteltern begrüßt. Sich nach zwei Jahren wiedersehen, das ist schon ein ganz besonderer Moment.
Drei Stunden Autofahrt lagen vor uns und glücklicherweise hatte Leena „kanelbullar“ dabei, sodass ich nicht ganz verhungern musste. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, sodass man Schwedens typische Landschaft noch gut wahrnehmen konnte, immer wieder auf’s Neue einzigartig schön. Nisse hat uns sicher nach hause gefahren.
Schön ist es hier, alles wie gewohnt. Alles so bekannt. Vor allem das Essen ist immer noch hervorragend. Typisch Schwedisch, ganz nach meinem Geschmack. Milch, selbstgemachtes Brot und Knäckebrot, salzige Butter und Käse. Die Blaubeeren sollte ich nicht vergessen. Nachdem ich so gut wie den ganzen Tag entspannt im Gras gelegen und gelesen habe, waren wir abends zu einem Essen bei Freunden eingeladen. Leena und Nisse haben bewusst Hans, unseren Gastgeber und ein guter Freund von mir, nicht davon in Kenntnis gesetzt, dass ich komme, sodass die Überraschung mehr als gelang. Menschen überraschen, das sind mal wieder die kleinen schönen Dinge im Leben. Die Freude war groß, alle anderen Gäste kannte ich auch, sodass es ein sehr schöner Abend wurde mit vielen Geschichten.
Nachdem wir nun gefrühstückt haben, wollen wir einen kleinen Ausflug machen. Die Sonne lädt gerade dazu ein. Fast 28 Grad in der Sonne! Wunderbares Wetter.
katinkaa - 31. Juli, 23:10